Wie können Eltern bei einer Trennung die Belastung für Kinder möglichst geringhalten?

Eine Trennung ist immer auch für Kinder eine besondere Belastung

Wie können Eltern bei einer Trennung die Belastung für Kinder möglichst geringhalten?

Leider kommt es in Deutschland zu vielen Ehescheidungen und davon sind viele Kinder betroffen. Leider schaffen es die Eltern oft nicht ihre Kinder dabei so zu begleiten, wie es im Idealfall sein sollte. In dieser schweren Phase der Trennung sind die Elternteile mit so vielen anderen Sachen beschäftigt, dass der Nachwuchs oft alleine mit seinen Problemen dasteht. Leider wird viel zu oft vergessen auch für die Kinder ist eine Scheidung eine Ausnahmesituation. Viele Kinder fühlen sich dann auch oft noch schuldig oder mitverantwortlich an dieser Situation.   

Wie sollte der Umgang mit Kindern sein deren Elten sich scheiden lassen?


Kinder geben sich leider viel zu oft die Schuld, wenn es nicht nach den Vorstellungen läuft. Gefährdet sind vor allem die Kinder, die noch keine Pubertät durchlebt haben. Vermutlich liegt es daran, sie können die Trennung nicht umsetzen und verstehen. Kinder haben oftmals ein sehr egozentrisches Weltbild und verstehen die Situation nicht. Denn sie gehen davon aus, alles dreht sich nur rein um sich selbst. Ein Kind vor der Pubertät denkt in der Regel Mama und Papa sind nur deswegen zusammen, weil eben das Kind da ist. Kinder beobachten oft sehr genau was um sie herum vor sich geht und stellen fest, es ist nicht die Regel, dass Eltern sich trennen. Und schon kommen die Schuldgefühle auf, denn sie denken andere Kinder benehmen sich einfach besser. Bei einer Trennung kommt es immer zu Verlustängsten einer Bezugsperson, zu denen die Kinder über die Jahre hinweg eine enge Bindung aufgebaut haben. Und diese Angst muss dem Nachwuchs auf jeden Fall genommen werden. Am allerbesten funktioniert das, auch wenn die Trennung sauber abläuft und die noch Eheleute nicht zu hetzen beginnen. Wichtig ist beide Elternteile müssen immer für die Kinder erreichbar sein und bleiben.

Welches Alter ist bei der Trennung am schlimmsten?

Entscheiden sich Eltern getrennte Wege zu gehen ist das ein sehr kritisches Ereignis für jeden Nachwuchs. Das Alter spielt dabei eine wirklich wichtige Rolle im Umgang. Hat ein Kind das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet, sind die Spuren noch nicht so tief die hinterlassen werden. Die Kinder haben zu diesem Zeitpunkt noch keine ausgeprägte autobiographische Erinnerung. Was bedeutet, dass ein neuer Partner an der Seite des Elternteils künftig eine wichtige Rolle spielen kann. Jüngere Kinder nehmen die Trennung auch nicht so wahr wie ältere Kinder.  

Sehr behutsam umgehen sollte man bei Kindern zwischen dem dritten und dem zwölften Lebensjahr, dieses Alter ist kritisch in der Bewältigung. Denn genau jetzt ist die Bindung zwischen beiden Elternteilen am stärksten.

Teenager sind da schon viel weiter, denn sie wissen genau die Welt dreht sich nicht nur um sich. Daher sind die Schuldgefühle hier nicht so ausgeprägt. Zumal es in diesem Alter auch schon durchaus sein kann die Jugendlichen haben selbst schon erste Liebesbeziehungen hinter sich. Teenager erleben die Trennung der Eltern also einfacher als Kinder im Schulkindalter.

Trennung – so sollten Eltern ihre Kinder unterstützen  

Ganz wichtig ist es Eltern müssen unbedingt mit ihren Kindern reden. Kommt es zu einer Trennung, wo Kinder mit im Spiel sind, ist es wichtig, die Eltern müssen reden und Gespräche führen. Damit Kinder die Trennung gut verarbeiten müssen Rahmenbedingungen aufgestellt werden. Eltern müssen entscheiden, wann es den Kindern mitgeteilt wird. Zudem ist die Wohnfrage wichtig, wer wohnt wo? Auch der Grund der Trennung ist ein wichtiger Punkt der glaubhaft übermittelt zu werden gilt. All diese Fragen müssen von Vater und Mutter abgesprochen und geklärt werden, bevor es an das Gespräch mit den Kindern geht. Das Gespräch selbst sollte in einer guten Atmosphäre stattfinden, ohne Schuldzuweisungen. Zudem muss dem Kind immer versichert werden egal was kommen wird die Liebe zum Kind wird immer bleiben und dass das Kind keine Schuld an der Trennung der Eltern hat. Eltern signalisieren ihren Kindern klar, wenn du Fragen hast, dann komm – egal wann auch immer und mit welcher Frage auch immer – direkt auf uns zu. Natürlich darf das Kinde auch ganz klar aussprechen, dass es mit der Trennung nicht einverstanden ist. Kinder müssen immer von den Einzelheiten der Trennung ferngehalten werden, beziehungsweise von Vorwürfen, die sich gegenseitig gemacht werden. Ein Kind hat beide Elternteile lieb, daher darf keiner schlecht gemacht werden. Das Kind muss informiert werden, wenn ein Auszug geplant ist, wann und wie es mit den Besuchszeiten aussieht.

 Wichtig ist somit immer:

  • Beide Elternteile müssen den Kontakt mit dem Kind suchen und immer entsprechend informieren
  • Keine Herabstufung des Ex-Partners gegenüber dem Kind
  • Aufstellen gemeinsamer Rahmenbedingungen für das Kind durch beide Elternteile
  • Einführung regelmäßiger Besuchszeiten 

Warum die Besuchszeiten so wichtig sind?

Für Kinder bricht erst mal eine Welt zusammen und in dem jungen Leben ändert sich ab sofort so viel. Schlimm wird der Auszug eines Elternteils aus der Wohnung, denn das Kind kennt nichts anderes als Mama und Papa gleichzeitig zu haben. Ab sofort ist immer nur ein Elternteil verfügbar. Daher ist von besonderer Wichtigkeit, die Besuchstermine so früh wie nur möglich zu klären, damit bekommt der Nachwuchs mehr Sicherheit. Was das Umgangsrecht angeht, so ist dieses gleich zu Beginn zu klären. Bitte immer Lösungen finden, die für alle Beteiligten passend sind.

Was sollten Eltern bei einer Trennung unbedingt vermeiden?

Ganz unangebracht ist es sich gegenseitig auszuspielen und bei den Kindern über den anderen zu hetzen. Schuldzuweisungen und Beleidigungen haben bei Anwesenheit der Kinder nichts zu suchen. Diese würden damit nur unnötig belastet werden. Den anderen schlecht zu machen ist immer ein Zeichen der Schwäche und würde den Nachwuchs sehr traurig machen. Daher sind Schuldzuweisungen oder üble Nachrede ein absolutes Tabu. Zusätzlich würde man die Kinder dann sozusagen zu Geheimnisträgern machen, denn Mama oder Papa dürfen natürlich nicht erfahren, dass schlecht geredet wurde. Jeder darf aber immer seine Gefühle zeigen sowie Traurigkeit, Wut oder Enttäuschung, dennoch keinerlei Beleidigungen aussprechen. Dennoch vor den Kindern ist es besser sich damit komplett zurückzuhalten. Ein Kind darf nie mitbekommen wie ein Elternteil gemeinsame Bilder zerreißt oder schimpfend seine Koffer packt. Jeder sollte sich in die Lage des Kindes hineinversetzen und verstehen, warum gerade in diesen Situationen auch Trotz aufkommen kann. Nicht zu vergessen immer das Gespräch mit dem Kind zu suchen und das im Idealfall als Eltern. Das Kind muss immer wissen, beide sind da für mich und das auch trotz der Trennung gemeinsam.

Scheidung – wie sagen wir es unseren Kindern?

Scheidung - wie sagen wir es unseren Kindern?

Die Ehe ist ein fester Bund, den zwei Menschen miteinander eingehen. Meist ist dies der größte Schritt in einer langjährigen Beziehung. Leider ist es längst nicht mehr der Fall, das eine Ehe bis an ein Lebensende hält. Jede dritte Ehe wird allein in Deutschland wieder beendet.

Die Gründe dafür könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine Scheidung ist in den seltensten Fällen eine angenehme Sache. Oft hängen viele weitere Faktoren daran. Besonders schwer wird es für alle Seiten, wenn Kinder involviert sind.

In diesem Artikel wollen wir auf das Thema eingehen, wie man den gemeinsamen Kindern die Trennung, beziehungsweise Scheidung der Eltern erklären kann.

Den passenden Zeitpunkt wählen

Nimmt man es genau, so gibt es für ein Gespräch für die Scheidung der Eltern keinen richtigen Zeitpunkt. Dennoch sollten die Eltern ein solches Gespräch nicht zwischen Tür und Angel führen.

Wichtig ist, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und das Gespräch ruhig und einfühlsam zu beginnen und zu führen. Schuldzuweisungen zwischen den Eltern oder Streit sind hier fehl am Platz. Das Gespräch sollte sachlich geführt werden. Bedenken Sie bitte auch, dass Sie mit Kindern und nicht mit Erwachsenen sprechen.  Erläutern Sie zum Beispiel, dass es zwischen Mama und Papa nicht mehr gut läuft und das Zusammenleben nicht mehr so einfach möglich ist.

Für die Kinder ist das ebenfalls eine sehr schwere Situation und oft verstehen sie nicht, warum Mama und Papa sich nicht mehr liebhaben. Die Kinder werden viele Fragen haben. Reagieren Sie in keinem Fall genervt, sondern gehen auf die gestellten Fragen behutsam ein.

Machen Sie klar, dass es nicht an den Kindern liegt.

Oftmals ist es so, dass Kinder den Grund einer Trennung oder Scheidung bei sich selbst suchen. Dem müssen Sie gleich zu Beginn entgegenwirken. So sollten Sie Ihren Kindern erklären, dass der Grund für die Trennung nicht sie sind. Erklären Sie auch, dass nur weil Mama und Papa sich nicht mehr so lieb haben wie früher, dass nichts an der Beziehung zu den Kindern ändert. Immerhin werden Sie auch nach der Scheidung weiterhin die gemeinsamen Eltern bleiben. Das ist für die Kinder wichtig zu wissen, da es ein Stück weit halt gibt in dieser nun schwierigen Situation.

Beachten Sie auch, dass es bei einer Scheidung nicht nur um sie als Paar geht. Mindestens ebenso im Mittelpunkt stehen auch ihre Kinder. Für diese ist die Trennung der Eltern mindestens ebenso schwer, wie für die Erwachsenen auch. Das Wohl der Kinder steht auch in einer solchen Situation immer im Vordergrund.

Holen Sie sich Hilfe

Jede Scheidung ist anders. Jedes Paar trennt sich somit auch auf andere Art und Weise. Im Idealfall und auch im eigenen Interesse sollten sich die beiden Parteien im Guten trennen. Es ist niemandem geholfen, wenn der besagte Rosenkrieg ausbricht.

Da es nicht nur für die Erwachsenen nicht leicht ist, sich für eine Scheidung zu entschließen, kann es durchaus ratsam sein, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Oftmals hängt dieser Aussage ein schlechter Ruf an. Dabei geht es hierbei nicht darum, dass es um psychische Probleme geht. Vielmehr kann es gerade für die Kinder besser sein, wenn durch beispielsweise eine Beratungsstelle den Kindern geholfen wird. Hier kann den Kindern gemeinsam mit den Eltern besser vermittelt werden, was die Trennung nun bedeutet. Zudem ist das nicht das Ende, sondern vielmehr eine Umstrukturierung der Familie. Zudem kann hier auf die Kinder sehr einfühlsam eingegangen werden, was für die Eltern meist schwieriger ist

So können Sie Ihren Kindern helfen

Sie sollten sich bei einer Trennung nicht die Schuld geben. Natürlich ist es zu Beginn einer Beziehung immer der Wunsch von Paaren, eine glückliche Beziehung zu führen und eine Familie zu gründen. Doch manchmal passt es einfach nicht mehr. Das Schlimmste, was Sie machen können, ist, eine Trennung nur wegen der Kinder aufzuschieben. Natürlich sollte man sich nicht leichtfertig trennen, doch wenn die Liebe abhanden gekommen ist und keine glückliche Beziehung mehr besteht, ist eine Trennung besser.

Denn auch Kinder spüren es, wenn etwas in der Beziheung ihrer Eltern nicht mehr stimmt. Das kann für zusätzliche Sorgen bei ihnen führen und sie zudem auch verstören. Erklören Sie am besten beide den Kindern, was gerade geschieht und lassen Sie sie nicht im Unklaren. Auch Kinder haben das Recht zu erfahren was gerade für eine Situation besteht.

Zudem sollten die Kinder nicht als Instrument in der Trennung herhalten müssen. Das kann im schlimmsten Fall zu seelischen Schäden führen. Gehen Sie deshalb immer sensibel mit diesem Thema bei den Kindern um.

Erwarten Sie nicht das die Kinder Ihre Entscheidung verstehen oder gar gut heisen. Dennoch ist dies kein Grund, eine Trennung nich zu vollziehen.Kinder können auch eine solch schwierige Trennug verkraften, wenn man ehrlich und aufrichtig mit ihnen kommuniziert. Dadurch lässt sich dieses Thema auch besser verkraften.

Bleiben Sie Eltern

Nicht jede Trennung geht im Guten auseinander. Aber auch wenn es schwer fällt, beziehen Sie die Kinder nicht in diese Schritt mit ein. Streiten Sie sich also nicht vor den Kindern oder versuchen den Partner schlecht zu reden. Das schadet den Kindern in ihrer Psyche. Selbst wenn ein Elterteil das allenige Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, vergessen Sie nicht, das Kinder ein Recht auf beide Eltern hat.

Deshalb ist es auch nicht ratsam, beispielsweise den Großeltern den Umgang allein als Strafe zu verbieten. Jedes Kind hat nämlich seine ganz eigenen und persönlichen Bindungen zu anderen Menschen in der Familie. Das sollten Sie nie vergessen und den Kindern auch in keinem Fall verwähren.

Zudem können sich Kinder vor allem in der Anfangszeit nach der Trennug anders verhalten als gewohnt. Berücksichtigen Sie dies und gehen auf die neuen, speziellen Bedrüfnisse einfühlsam ein. Vor allem Verlustängste können sich in dieser Zeit bemerkbar machen. Versuchen Sie deshalb einen möglichst gewohnten Alltag zu schaffen und Ruhe auszustrahlen. Dadurch kommen nicht nur Kinder mit der Situation besser klar. Und vergessen Sie an dieser Stelle nicht, auch bei all dem eventuellen Frust, das Sie weiterhin beide Eltern bleiben und stets für Ihre Kinder sein sollten. Denn Sie werden immer beide die Eltern der Kinder bleiben.